Das Motto des Tages: D974!
Ich startete diesmal relativ spät erst um 8 Uhr 09. Der Grund lag darin, dass ich erst relativ spät frühstücken konnte. Aber mein Frühstück war ausgesprochen gut! Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau, die Temperatur lag bei 6 °C. Oh ... das war aber doch recht kühl. Softshelljacke, Wetterjacke, geschlossene Handschuhe, und die niedrige Temperatur war kein Thema mehr. Ich fuhr runter zum Canal du Centre und 2,5 km lang auf dem Radweg am Kanal.
Morgenstimmung am Kanal:
Hier versuchte ich mich noch einmal künstlerisch mit einem kleinen Video:
In St.-Léger-sur-Dheune war, wie schon gestern erwähnt, der Radweg zu Ende. Ab hier verläuft eine Straße den Kanal entlang. Für die nächsten 70 km hatte ich zwei Optionen: entweder auf der Straße am Canal du Centre zu bleiben oder eine Umfahrung nach der anderen mit knackigen Steigungen zu fahren. Ich verweigerte die Umfahrungen und hielt mich an die Bundesstraße D974, die Straße entlang des Canal du Centre.
Die Entscheidung erwies sich als sehr gut! Zum einen hatte ich so oder so keinen Radweg. Ob die D974 stärker frequentiert war als die Umfahrungen, kann ich nicht sagen. Ich fand es auf jeden Fall nicht so schlimm mit den Autos. Und LKWs sah ich überhaupt nicht. Vielleicht deshalb, weil heute Samstag ist? Ich ersparte mir auf diese Weise aber viele Steigungen. Darüber hinaus fuhr ich immer den Kanal entlang. Und last but not least: ich ersparte mir einige Kilometer in der Gesamtstrecke der Etappe.
Ich fragte mich auf diesem Straßen-Kanal-Abschnitt immer wieder, ob es überhaupt möglich wäre, einen Radweg anzulegen. Neben der Straße ist kein Platz. Aber auf der anderen Seite so wie zuletzt? Oder sind das Privatgründe?
Wie es aussieht, wenn man den Kanal auf der Straße entlangfährt, sieht man auf dem folgenden Kurzvideo (hier in Blanzy). Allerdings muss ich sagen, dass ich in Zukunft nicht mehr auf der Straße filmen werde :-)
Mittagessen gab es heute direkt am Wegesrand in einem netten Lokal in Palinges. Wenn man auf der Straße fährt, hat man mehr Infrastruktur als auf den Radwegen. Und auch das erwies sich als Pluspunkt meiner heutigen Fahrt. Es dauerte zwar insgesamt alles ein bissl lang, aber ich hab sehr gut gegessen.
Kurz vor Paray-le-Monial konnte ich schließlich nach insgesamt 70 km Straßenfahrt wieder auf einem Radweg am Canal du Centre weiterfahren. Hier erreichte ich auch den südlichsten Punkt meiner Tour. Den insgesamt südlichsten Punkt des EuroVelo 6 erreicht man in Zimnicea (Rumänien) bzw. auf der anderen Seite der Donau in Swischtow (Bulgarien). Den nördlichsten Punkt erreicht der EuroVelo 6 in Regensburg.
Hier auf dem Radweg am Kanal ist das Filmen wieder einfacher, daher probierte ich es noch einmal:
Digoin erreichte ich schließlich um 15 Uhr. Und hier musste ich zuerst einmal zur Pont Canal de Digoin (Kanalbrücke von Digoin) fahren, bevor ich mein Hotel aufsuchte.
Wie schon erwähnt, bin ich seit einigen Tagen auf einer Kanalkette unterwegs. Bis Digoin fuhr ich den Canal du Centre entlang. Hier beginnt der nächste Kanal, der Canal latéral à la Loire (Loire-Seitenkanal), der die Fortsetzung des Canal du Centre ist. Die Point Canal de Digoin verbindet den Canal du Centre mit dem Canal latéral de la Loire und überquert dabei die Loire. Die Kanalbrücke ist 243 m lang, der Kanal ist hier 6,1 m breitund 2,3 m tief. Erbaut wurde die Kanalbrücke in den Jahren 1834 bis 1838. Somit endet der Canal du Centre mit der Kanalbrücke, und ab der Kanalbrücke setzt er sich als Canal latéral à la Loire fort.
Der Canal latéral à la Loire verläuft generell in nordwestlicher Richtung und hält sich dabei immer in wechselndem Abstand zum linken Ufer der Loire. Daher rührt auch sein Name. Erst bei Briare überquert er neuerlich die Loire und mündet wenige Kilometer danach in den Canal de Briare. Seine Gesamtlänge beträgt 196 km.
Ich war heute ganz platt, als ich vor dieser Kanalbrücke stand. Ein Kanal, der ÜBER einen Fluss geleitet wird - so etwas hab ich bisher noch nie gesehen! Und noch dazu über die LOIRE! Ich stand heute an der LOIRE!
Anschließend fuhr ich zu meinem Hotel.
Ich hatte heute einen fast durchgehend sonnigen Tag. Vormittag war der Himmel überhaupt kitschig blau, am Nachmittag zogen ein paar kleine Wölkchen auf. Gewundert hat mich die niedrige Temperatur heute Früh. Ich bin hier viel südlicher als in Wien, und doch sind die Temperaturen in der Früh viel niedriger. Tagsüber wurde es dann angenehm warm.
Meine heutige Etappe war wieder so gut wie flach. Am Kanal entlang kann es ja auch nur flach sein. Und durch das Verweigern der Umfahrungen war meine heutige Etappe auch deutlich kürzer als ursprünglich geplant. Dafür werde ich morgen eine recht lange Etappe haben. Da hier das Frühstück erst ab 8 Uhr möglich ist, werde ich ohne Frühstück losfahren. Besser gesagt ein Weckerl von gestern habe ich noch, ansonsten such ich mir unterwegs einen Bäcker oder ein Restaurant, um mein Frühstück nachzuholen.
Mittagessen: in einem sehr netten kleinen Lokal in Palinges - sehr gutes Essen, auch preiswert.
Übernachtung: Logis Hotel Le Merle Blanc - großes, gepflegtes und komfortables Zimmer. WLAN ist ein bssl langsam, funktioniert aber. Frühstück fällt diesmal aus.
Abendessen: gutes, aber sehr teures Essen im Restaurant des Hotels
Gesamtstrecke 90,37 km
Zeit in Bewegung 5 h 00'
Gesamtzeit 7 h 35'
Temperatur den ganzen Tag um die 16 bis 24 °C (in der Früh 6 °C),
KEIN Wind! Sonnig, nachmittags bildeten sich ein paar kleine Wölkchen am Himmel.
Summe aller Steigungen: 204 m
Höhe Dennevy: 235 m ü NHN
Höhe Digoin: 235 ü NHN
Gaby schwächelst leicht schon, dass du nur noch für die flachen Routen entscheidest? Wie schön ist doch die gebirgige Landschaft. Wälder, Hochebene, Kühe, schön bergab fahren....das alles entgeht dir entlang der Kanäle :-)))
AntwortenLöschenBin schon gespannt wie es weiter geht. lgm
Jo jo ... ich schlepp ja schweres Gepäck auf die Steigungen. :-)
LöschenDu machst mir echt Bauchweh mit dem Video auf der Straße! Bitte pass auf dich auf, deine Gesundheit steht an erster Stelle!
AntwortenLöschenÜber die Kanalbrücke über die Loire staune ich ebenfalls - was es nicht alles gibt! Und sowas vor Ort zu sehen ist sicher spannend gewesen!
Ich glaube langsam kommt auch zu dir der Herbst ;) Wien hatte letztens auch einige herbstliche, regnerische Tage. Aber für's Radfahren scheint es voll zu passen.
Bussi, Alena
Keine Sorge, ich mach's eh nicht mehr :-)
LöschenDer Herbst ist bei mir noch nicht angekommen. Wir hatten heute wieder 26 Grad im Schatten. Das ist noch sommerlich. Bussi