Mittwoch, 12. September 2018

Tag 29: Saint-Brevin-les-Pins bis Saint-Nazaire

Saint-Brevin-les-Pins bis Saint-Nazaire:

Laaaaange schlafen und danach gemütlich frühstücken stand heute im Vordergrund. Ich hatte viel Zeit, vor 11 Uhr musste ich nicht auschecken. Mein Frühstück war recht gut (für französische Verhältnisse).

Danach packte ich meine sieben Sachen ein und setzte mich aufs Rad.

Über dem Meer hing noch der Nebel. Außerdem sah ich, dass da, wo ich gestern im Wasser war, gar kein Wasser war. Die Gezeiten sind hier sehr deutlich.



Mit leicht mulmigem Gefühl fuhr ich in Richtung Saint-Nazaire-Brücke (Pont de Saint-Nazaire), die ich gestern schon beschrieben hatte. Noch ein kurzer Blick auf die Brücke. Auch hier fiel mir auf, dass die Boote auf dem Trockenen lagen.


Ich fuhr die Fahrradzufahrt zur Rampe der Brücke hinauf und stieg noch einmal ab.






Ergänzend zur Beschreibung von gestern: die Brücke hat 3 Fahrspuren. Die Fahrtrichtung für die mittlere Spur wird durch die Ampeln geregelt. Heute waren in meiner Fahrtrichtung durchgehend 2 Spuren und in der Gegenrichtung eine Spur vorgesehen. Ob sich das ändern kann, weiß ich nicht.

Ein Schluck Wasser, ein Bissen von einem Müsliriegel, TIEF durchatmen, eine Lücke zwischen den vielen vielen vielen Autos und LKWs abwarten - und dann fuhr ich los.

Diese Fahrt war nicht ohne. Ich hatte einen durchgehenden Fahrradstreifen am Rand, der allerdings sehr schmal war. Viele Autos und LKWs zogen knapp an mir vorbei, was ich als sehr unangenehm empfand. Bergauffahren ist für mich keine Herausforderung, ich bin schon steiler und auch länger steil bergauf gefahren. Aber mit dem dicht vorbeirollenden Verkehr ist es doch anders und grenzwertig. Ich bin froh, dass ich keinen Wind hatte! Ich war auf jeden Fall heilfroh, als ich drüben war.



Und nun war ich in Saint-Nazaire.

Saint-Nazaire (bretonisch: Sant-Nazer) hat 68.513 Einwohner (Stand 1. Jänner 2013). Der Ortsname kann auf den heiligen Nazarius zurückgeführt werden. Der Seehafen von Saint-Nazaire ist der viertgrößte Frankreichs und der größte französische Hafen am Golf von Biscaya.
Über Saint-Nazaire bzw. Saint-Brevin-les-Pins verläuft die Route Bleue (Blaue Route), an der elf bedeutende prähistorische Megalithmonumente liegen. Auf der Karte hatte ich gestern schon in Saint-Brevin Hinweise zu Dolmen und Menhire gesehen. Dem werde ich in den nächsten Tagen noch näher nachgehen :-)

In der Zwischenzeit hatte sich auch der Nebel aufgelöst und der Himmel wurde immer blauer und frei von Wolken. Ich suchte den kürzesten Weg zum Strand und fuhr den Strand entlang. Anfangs konnte ich auf der Uferpromenade fahren, später musste ich auf die Straße ausweichen.



Monument du soldat américain


Auch hier sieht man die Gezeiten deutlich. Ich hab erst später im Hotel nachgeschaut, wann heute Hochwasser und wann Niedrigwasser war.

In der Grafik von Hochwasser und Niedrigwasser können wir beobachten, dass das erste Niedrigwasser um 1:33 Uhr und das nächste um 13:51 Uhr stattfinden. Das erste Hochwasser um 7:11 Uhr und das nächste um 19:30 Uhr stattfinden. 
(Zit.)

Die obigen Fotos hab ich am Vormittag aufgenommen. Am Nachmittag auf meinem Rückweg war noch weniger Wasser da. Das erklärt natürlich einiges. Und gestern Abend, als ich mein obliagorisches "ich war im Wasser"-Foto aufgenommen habe, war somit Hochwasser.
Ich sah heute übrigens immer wieder Tafeln, dass Baden verboten ist oder zumindest dass Baden hier gefährlich ist und nur auf eigenes Risiko möglich ist. Ich kann nur vermuten, dass das entweder mit den Gezeiten zusammenhängt oder dass hier Strömungen sind. Ich hab bisher niemanden im Wasser gesehen, weder gestern noch heute.





Das alte Fort de Villès Martin, das 1861 von Napoleon III erbaut wurde, ist bis heute vollständig erhalten und wird als Ausstellungsort genutzt:


Das Gelände um das Fort de l'Eve in Saint-Marc war leider als militärisches Arreal abgesperrt, daher konnte ich mir das Fort nicht anschauen. Interessant wäre es gewesen, da es in beiden Weltkriegen eine wichtige Rolle gespielt hat.



Aber Saint-Marc bot mir auch einen netten Blick auf den Plage de la Courance.



Da mein Magen bereits knurrte, suchte ich mir ein nettes Straßenlokal und stillte meinen Hunger mit einem üppigen Salat. Anschließend fuhr ich die Küste entlang wieder zurück, suchte mein Hotel auf und checkte um 15 Uhr 30 ein.

Danach warf ich die Waschmaschine an - das Waschbecken und Rei in der Tube :-).

Insgesamt kam ich heute doch noch auf 30,91 km. Mein heutiger Tag war durchgehend sonnig bei Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad (in der Früh 15 Grad).

Übernachtung: Hotel-Restaurant La Luna - tolle Lage, ein paar Gehminuten vom Strand entfernt, großes und komfortables Zimmer, großes Badezimmer, einiges ist ein bissl desolat (Duschhalterung schief, Duschvorhang schief, einige Lampen funktionieren nicht); Preis ist akzeptabel für eine Stadt wie Saint-Nazaire am Atlantik! WLAN ist ein bissl holprig, funktioniert aber mit gut Zureden.

Gesamtstrecke 30,91 km
Zeit in Bewegung und Gesamtzeit sind nicht relevant, da es eher eine Bummel- und Sightseeingtour war.
Temperatur zwischen 20 und 26 °C (in der Früh 15 °C)
Meeresbrise, aber nicht wirklich windig! Sonnig mit ein paar weißen Wolken am Himmel.

Die Höhe hat sich nicht geändert :-)

2 Kommentare:

  1. Mit dem Fahrrad auf der Brücke hätte ich auch ein mulmiges Gefühl gehabt.
    Am Strand ist ja echt nichts los. Ist dort die Urlaubssaison schon vorbei?
    Und ich sah Vulkangestein auf dem Foto. Sind das wirklich Vulkanfelsen?
    LG S.

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    1. Das kann natürlilch auch sein, dass die Urlaubssaison schon vorbei ist.
      Ich konnte es bisher nicht herausfinden, ob das Vulkanfelsen waren. Sieht auf jeden Fall ganz danach aus.

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