Samstag, 15. September 2018

Tag 32: Saint-Nazaire bis Saint-Brevin-les-Pins

Saint-Nazaire bis Saint-Brevin-les-Pins:

Von Dolmen, Menhiren und Tumuli - ein Ausflug in prähistorische Zeiten - Teil 2

Heute musste ich wieder auschecken, meine nächsten beiden Übernachtungen sind wieder in Saint-Brevin-les-Pins auf der anderen Seite der Mündung. Trotzdem ließ ich mir Zeit mit dem Frühstück. Dann packte ich wieder meine sieben Sachen ein und setzte mich aufs Rad.

Strahlend blauer Himmel, kein Wölkchen am Himmel. Die Temperatur lag bei 11 Grad.

Heute fuhr ich von der anderen Seite aus Richtung Saint-Nazaire-Brücke. Von Saint-Nazaire aus hat man keinen eigenen Radweg, der zur Rampe der Brücke führt, sondern man fährt auf der Hauptstraße mit Fahrradstreifen am Rand. Dieser Streifen ist anfangs noch recht breit, wird auf der Brücke selbst dann aber sehr schmal.



Diesmal fiel mir auf, dass für beide Fahrtrichtungen nur eine grüne Spur offen war. Die mittlere Spur war in beiden Fahrtrichtungen auf rot geschaltet. Somit war die mittlere Spur gesperrt. Für mich war das aber ohnehin nicht relevant. Ich fuhr bis zur Mitte der Brücke, wo die Steigung aufhört, und stieg zwischen den beiden Pylonen ab, um zu fotografieren und auch um zu filmen.






Gefilmt hab ich natürlich NICHT beim Fahren, sondern stehend!


Ein weiteres Mal stieg ich bei der Abfahrt ab.


Und schon war ich wieder in Saint-Brevin-les-Pins!



Noch ein Blick zurück:


Die Überfahrt war heute gar nicht so schlimm. Vielleicht ist am Samstag doch weniger los, vielleicht hab ich mich auch schon daran gewöhnt, da es meine zweite Überfahrt war. Keine Ahnung. Auf alle Fälle ist diese Brücke ein faszinierendes Bauwerk. Und bei diesem Traumwetter, das ich hatte, war der Blick von der Brücke einfach toll. Aber zu meinem neuen Hobby erkläre ich diese Brücke trotzdem nicht! :-)

Nun war ich bereit für meine Dolmen und Menhire des Tages!

Den ersten fand ich gleich, ohne ihn überhaupt gesucht zu haben. Ich sah ein Symbol auf meinem Navi, fuhr hin und stand vor dem Menhir Pierre de Gargantua. Der Menhir ist 1,35 m hoch, 60 cm dick. Er steht auf sumpfigen Boden und ist außerdem ziemlich zugewachsen, so dass ich überhaupt nur einen Teil des Menhirs sehen konnte. Er wurde 1973 zum historischen Denkmal erklärt.
Bei den öffentlich zugängigen Dolmen oder Menhiren fand ich immer eine Tafel mit Informationen inkl. Maße und die Jahreszahl, wann der Megalith unter Denkmalschutz gestellt wurde, vor.



Ins nahegelegene Wasser sah ich ein Tier hineinspringen und schwimmen. Was es war, konnte ich nicht herausfunden? Biber? Flussotter?



Der nächste war angeschrieben und ganz leicht zu finden: Dolmen de la Biordais. Dieser Dolmen ist eine zerstörte megalithische Stätte. Zu sehen ist ein kleiner Hügel von etwa 10 m Länge und 5 m Breite, auf dessen Spitze mehrere Steine an zwei verschiedenen Stellen ruhen. Der östliche Teil könnte einen Decktisch haben. Der Dolmen steht seit 1981 unter Denkmalschutz.



Den Dolmen des Rossignols fand ich mit Navi. Das Denkmal liegt in einem Wohngebiet in Saint-Brevin-l'Océan, einem Ortsteil von Saint-Brevin-les-Pins, auf einem Hügel und besteht aus einer etwa 4 mal 4 m großen eingetieften Kammer. Dazu kommt noch ein Gang, der zu der zerstörten Kammer führt. Die Tragsteine und ein verlagerter, etwa 4 m langer, 2,5 m breiter und etwa 1 m dicker Deckstein (einer fehlt) sind erhalten. Eine Reihe von Kerben weist auf einen missglückten Versuch, den Stein zu spalten. Der Dolmen des Rossignols ist seit 1982 als historisches Denkmal eingetragen.


Weiter ging es mit der Suche nach Hinkelsteinen. Den Menhir de la Pierre de Couche fand ich ebenfalls mit Navi. Er ist ein ca. 2,1 m hoher und 1,2 m breiter Megalith und steht zwischen zwei Häusern. Der Menhir de la Pierre de Couche ist seit 1977 als historisches Denkmal eingetragen.


Ganz in der Nähe fand ich den Menhir de la Pierre Attelée. Ich entdeckte wieder ein Symbol auf meinem Navi und fuhr hin. Dieser Menhir hat eine Höhe von 2,7 m, eine Basisbreite von 1,3 m und eine Dicke von 0,9 m. Die Südseite ist mit Meeresversteinerungen bedeckt, was darauf hindeutet, dass dieser Menhir aus Granit aus einem Küstenaufschluss des etwa 400 m entfernten Meeres geschnitten wurde. Der Menhir de la Pierre Attelée steht seit 1978 unter Denkmalschutz.




Ein Zufallstreffer war der Menhir du Boivre. Ich hatte ihn gar nicht gesucht, aber mein Navi zeigte mir wieder ein Symbol. Und ich fuhr hin. Der Menhir du Boivre steht seit 1980 unter Denkmalschutz.


Manche Megalithen stehen auf einem privaten Grundstück, wie ich feststellen musste.


Dieser Menhir war auf meiner Karte eingetragen, aber nicht leicht zu finden. Ich sah keine Wegweiser, mein Navi zeigte mir ein Symbol an, aber da war nichts. Irgendwie hab ich den Standort dann doch gefunden. Der Menhir steht auf einer eingezäunten Kuhweide. Er ist 3,4 m hoch und hat 2 natürliche Hohlräume.



Danach kaufte ich mir etwas zu essen und wollte eigentlich schon mein Hotel aufsuchen, als ich über ein Schild "Menhir des Cassis" drüberstolperte. Natürlich folgte ich diesem Schild und fand diesen ca. 4 m hohen Menhir vor:


Auch dieser Menhir steht auf privatem Grund, einem Acker. Ich konnte trotzdem nah genug ran, um ihn zu fotografieren. Ob das dem Bauern so recht war, dass ich durch seinen Acker gestapft bin, weiß ich allerdings nicht.

Durch Zufall stolperte ich bei meiner Hotelsuche noch über ein weiteres Schild, das mich zum Menhir du Plessis Gamat führte, den ich gar nicht auf meiner Liste hatte. Dieser Menhir steht seit 1977 unter Denkmalschutz und ist öffentlich zugänglich.



Obelix hätte heute seine wahre Freude mit mir! Beim Studieren der Tafeln fiel mir eine Liste von Dolmen und Menhiren der Gegend auf. Auf dieser Liste fehlt mir jetzt nur noch ein Menhir, alle anderen Menhire und Dolmen hab ich heute besucht. Den fehlenden werde ich morgen zu Fuß aufsuchen. Der ist mitten in Saint-Brevin. Für heute beendete ich meine prähistorischen Studien, suchte mein Hotel auf und checkte um 16 Uhr ein.

Ein paar Kilometer mit dem Rad sind wieder zusammengekommen (56,47). Mein heutiger Tag war durchgehend sonnig mit kitschig blauem Himmel. Die Temperaturen lagen zwischen 20 und 24 Grad (in der Früh 11 Grad).

Übernachtung: Hotel Estuaire - relativ nahe am Zentrum und 10 Gehminuten vom Strand entfernt. Großes, komfortables Zimmer, großes Badezimmer; Preis ist akzeptabel. WLAN funktioniert recht gut.

Gesamtstrecke 56,47 km
Zeit in Bewegung 3:34
Gesamtzeit ist nicht relevant, da es eine Sightseeingtour war.
Temperatur zwischen 20 und 24 °C (in der Früh 11 °C)
Meeresbrise, aber nicht wirklich windig! Strahlender Sonnenschein!

Summe aller Steigungen: 313 m
Ich befinde mich aber doch wieder auf Meereshöhe :-)

2 Kommentare:

  1. Diesen schmalen Steifen auf der Brücke als Radweg zu bezeichnen....Also ich weiß nicht, ob ich mich getraut hätte da zu fahren!
    Aber gut dass es sich für dich ausgezahlt hat und dass du eine nette Menhir/Dolmen Sightseeing Tour hattest. Jetzt aber ab ins Meer! ;P (ich lass nicht locker!)
    Bussi, Alena

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    1. Na ja, besser auf einem schmalen Streifen fahren zu können, als mitten zwischen den Autos und LKWs! Die Überfahrt über die Brücke hat sich in mehrfacher Hinsicht ausgezahlt. Ich hatte dadurch eine nette Sightseeing Tour, und außerdem ist die Rückfahrt auf dieser Seite der Loire einfacher und schöner (soweit ich die Karte interpretieren kann).
      Schwimmen ist sich leider nicht mehr ausgegangen :-) War auch zu kühl dafür, finde ich. Witzig, dass es in Saint-Brevin und auch in Saint-Nazaire deutlich kühler als sonst entlang meiner Route war. In Nantes hatte es gestern bei meiner Ankunft 31 Grad. An der Küste ist es halt doch kühler.

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