Mittwoch, 5. September 2018

Tag 22: Orleans - PAUSE

Orleans:

Ich hab heute länger als sonst geschlafen. Ein bissl zeitlich begrenzt war ich allerdings doch, da es nur Frühstück bis 9 Uhr gab. Ein für Frankreich recht gutes Frühstücksbuffet. Immerhin gab es frisches knuspriges Baguette, darüber hinaus aber auch Toastbrot und ein Mischbrot zur Auswahl. Paketierten Käse - na ja - und aufgeschnittenen Schinken. Zum ersten Mal seit langem gab es Müsli! Bisher hatte ich, wenn es überhaupt Frühstückszerealien gab, nur irgendwelche Flakes. Kaffee war eher mäßig.

Wäsche gewaschen hab ich schon gestern, damit zumindest ein Teil bis in der Früh trocken wird. Nach dem Frühstück kümmerte ich mich noch um mein Fahrrad: Kettenreinigung und -pflege, Fahrradständer festschrauben (der hat schon ziemlich gewackelt), die restlichen Reparaturen müssen warten (die Navi-Halterung ist kaputt, ist bei meinem Sturz am Tag 4 passiert. Ich fixiere aber mein Navi mit einem Kabelbinder, und das klappt ganz gut. Der Panzerglasschutz meines Handydisplays ist zersprungen, mein Handy ist aber in Ordnung, und ich kann trotz Mehrfachsprünge mein Handy ablesen :-)). Ich musste bis 11 Uhr auschecken, da ich - wie schon erwähnt - das Quartier wechseln musste. Ich ging daher nach dem Frühstück noch ein wenig spazieren, damit meine Wäsche noch weiter trocknen konnte, packte anschließend alles ein und machte Sightseeing in der Innenstadt von Orléans mit Rad und Gepäck. 

Orléans ist eine Stadt in der Region Centre-Val de Loire. Die Stadt liegt an der Loire, eh klar :-). Sie ist Universitäts- und Bischofssitz mit einer eindrucksvollen Kathedrale und hat 114.375 Einwohner (Stand 1. Jänner 2013).

An der Stelle des heutigen Orléans existierte in keltischer (gallischer) Zeit der Ort Cenabum, der zu Gebiet der Karnuten gehörte und zusammen mit Autricum (heute Chartres) einer der Hauptorte dieses gallischen Stammes war. Die Ansiedlung wurde im Jahr 52 v. Chr. von Cäsar erobert, der damit auch die Gewalt über den Hafen an der Loire erlangte. Die eigentliche Gründung erfolgte während der Regierungszeit des römischen Kaisers Aurelian. Der Name Orléans leitet sich aus dem damaligen Ortsnamens Aurelianum ab. Im 4. Jahrhundert wurde die antike Stadt durch den Bau einer Stadtmauer gesichert. In merowingischer Zeit wurde Orléans in den Jahren 511 bis 613 kurzfristig zum eigenständigen Königreich, später Hauptstadt von Neustrien. Im Mittelalter wurden mehrere Könige in Orleans gewählt und gekrönt: Karl der Kahle (848), Robbert II., genannt der Fromme (987) und Ludwig VI., genannt der Dicke (1108). Später war Orléans eine Verwaltungseinheit im Rahmen einer Grafschaft.

1344 konnten die Herren von Orléans zumindest wieder den Titel "Herzog" erlangen. Durch den Erlass von König Karl VI. wurde der Stadt eine eigenständige Verewaltung zugestanden. 1428 und 1429 war die Stadt im Hundertjährigen Krieg letzte Bastion der Franzosen gegen die Engländer. Am 8. Mai wurde sie unter Führung von Jeanne d'Arc, die in diesem Zusammenhang den Beinamen "Jungfrau von Orléans" (wer kennt sie nicht aus der Schulzeit!) erhielt, von der Belagerung befreit.

In der Zeit der Renaissance entstanden zahlreiche stattliche Bürgerhäuser, die auch heute noch das Stadtbild zieren.

Einige Impressionen von Orléans:


Eglise St. Paterne

Eglise St. Paterne

Rue de Bannier

Place du Martroi

Place du Martroi

Place du Martroi

Place du Martroi - Statue der Jeanne d'Arc

Rue Royale

Rue Jeanne d'Arc

Rue Jeanne d'Arc

Place de la Republique - Rathaus

Rue de la Vieille Monnaie

Rue des Pastoureaux

Rue Jeanne d'Arc - Blick auf die Kathedrale Sainte-Croix

Rue Jeanne d'Arc - Blick auf die Kathedrale Sainte-Croix

Kathedrale Sainte-Croix

Kathedrale Sainte-Croix

Wenn man in Orléans ist, darf natürlich das Maison Jeanne d'Arc nicht fehlen!

Das Maison Jeanne d'Arc - das Haus von Jacques Boucher, dem Schatzmeister des Herzogs von Orléans, in dem Jeanne d'Arc 1429 Unterkunft fand - wurde im zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff 1940 völlig zerstört. Es wurde jedoch originalgetreu wieder aufgebaut und kann besichtigt werden.


Maison et Centre Jeanne d'Arc

Maison et Centre Jeanne d'Arc





Und dann fuhr ich zu meinem Hotel. Dabei überquerte ich noch einmal die Loire.

an der Uferpromenade der Loire

Pont George V

Blick von der Pont George V auf die Loire

Morgen geht's wieder mit Etappen weiter :-) Quartier ist schon reserviert!


Mittagessen: Imbiss unterwegs
Übernachtung: Hotel Ibis Budget Orléans Sud - Zimmer ist klein, aber doch funktionell und in Ordnung. Preis günstig. WLAN stürzt immer wieder ab, scheint ein Ibis-Problem zu sein? Das Frühstück à la Ibis mit Baguette auf dem Tablette, paketiertem Käse. Kaffee grauenhaft, Orangensaft war gut, Wasser gab's aus dem Krug in Miniaturbechern. Immerhin gab es noch einen Obstsalat! Darüber hab ich dann doch gestaunt!
Abendessen: ich hab mir Lebensmittel eingekauft und werde im Zimmer essen, dazu Carafe d'eau aus der Wasserleitung :-) Im Bereich der Rezeption ist ein Kaffeeautomat, falls mich die Kaffeesucht heute noch überkommt.

Kilometer kamen zwar zusammen, aber ich war die meiste Zeit schiebend unterwegs. Also sind km-Angaben nicht wirklich relevant. Das Gleiche gilt für Summe aller Steigungen und Zeit in Bewegung sowie Gesamtzeit.
Es war heute teilweise bewölkt, aber die Sonne ließ sich immer wieder blicken. Die Temperaturen bewegten sich zwischen 20 und 26 Grad.

Karte zu meiner heutigen Sightseeing-Runde lohnt nicht wirklich :-)

3 Kommentare:

  1. Sehr interessant hast du das alles geschildert . Orléans ist echt eine sehr geschichtsträchtige Stadt. Ich hoffe, dass du dich trotz aller Erledigungen etwas erholen konntest! Ich dachte ja, dass du etwas länger Pause machst, also alle Achtung dass du schon wieder weiterfährst! Ich wünsche dir weiterhin gutes Wetter, spannende Landschaften und Orte und ein heiles Rad samt allem Zubehör!
    Bussi, Alena

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    1. Ja, Orléans ist eine geschichtsträchtige Stadt mit einer sehr schönen Altstadt.
      Ich hab mich auch erholt! Mehr Pause machen kann ich nicht, da ich noch einige Etappen vor mir habe.

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