Ich startete um 7 Uhr 54. Auch mein heutiges Frühstück war recht gut. Es gab Baguette, Toastbrot, Butter, paketierten Käse, aufgeschnittenen (!!) Schinken, Marmelade, Kaffee ging so, Orangensaft, Wasser und Müsli, dazu verschiedene Sorten Joghurt! Und Teller gab es auch :-)
Strahlend blauer Himmel ohne ein einziges Wölkchen am Himmel. Richtig kitschig. Die Temperatur lag bei 10 °C. Mein Quartier lag in der Nähe der Loire und somit in der Nähe des "Loire à Velo", den ich dank Navi gleich fand. Danach orientierte ich mich in erster Linie an den Radwegschildern. Ohne die wirklich gute Beschilderung hätte ich nicht so leicht aus Nantes herausgefunden. Nantes ist eine Großstadt, und hier gibt es E-Straßen und N-Straßen und Zubringer zu verschiedenen Autobahnen. Und da der "Loire à Velo" im Bereich von Nantes derzeit ein Provisorium ist, war die Beschilderung sehr hilfreich.
Idyllische Morgenstimmung in Nantes ... öhm:
Der Nebel hielt sich heute noch eine ganze Weile, bevor er sich aufzulösen begann.
Bei Coueron (bzw. le Pellerin am linken Ufer der Loire) musste ich die Fähre nehmen, um auf die andere Seite der Loire zu gelangen. Sie tauchte aus dem Nebel auf ...
Und nach der Überfahrt war zum ersten Mal Saint-Brevin angeschrieben. Hier erreichte ich nach Tagen der "Kanallosigkeit" wieder einen Kanal: den Canal Maritime de la Basse Loire (auch genannt Canal de la Martinière), den ich bis kurz vor Palmboeuf entlang fuhr. Dieser Kanal wurde 1892 eröffnet, um größeren Schiffen die Zufahrt vom Atlantik nach Nantes zu ermöglichen, da die Loire wegen ihrer Sandbänke zwischen Palmboeuf und Le Pellerin für schwere Schiffe häufig unpassierbar war. Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Kanal jedoch wieder aufgegeben und dient heute zur Regulierung des Wassers der Sumpfgebiete in der Umgebung.
Vor lauter Begeisterung über die Landschaft verpasste ich doch glatt den nächsten runden Kilometerstand auf meinem Display! Somit hab ich nur einen "halbrunden":
Palmboeuf bot mir nach der Idylle der Kanalfahrt ein ganz anderes Bild - das veränderte Bild der Loire hatte sich im Hafen von Nantes bereits angekündigt. So hatte ich die Loire gar nicht kennen gelernt, aber der Blick auf die Loire zeigte mir natürlich auch, dass der Atlantik nicht mehr weit entfernt war! Im Hintergrund sieht man bereits die Häuser von Saint-Nazaire auf der rechten Seite der Loire-Mündung. Und wenn man ganz genau schaut, sieht man auch die Saint-Nazaire-Brücke, die Saint-Nazaire mit Saint-Brevin-les-Pins, die Stadt auf der linken Seite der Loire-Mündung, verbindet.
Die Saint-Nazaire-Brücke (Pont de Saint-Nazaire) ist eine Schrägseilbrücke zwischen Saint-Nazaire und Saint-Brevin-les-Pins an der Mündung der Loire in den Atlantik. Die Brücke wurde 1974 erbaut und am 18. Oktober 1975 eröffnet. Damals war sie die Schrägseilbrücke mit der weltweit größten Stützweite. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 3.356 m. Die Hauptbrücke ist bis auf die Pfeiler eine Stahlkonstruktion. Sie hat eine Länge von 720 m. Die Hauptbrücke wird von einer nördlichen und einer südlichen Rampe mit dem Festland verbunden. Die beiden Rampen haben einen Steigungsgrad von 5,6 %.
Beim Vorbeifahren schaute ich mir noch die Fahrradzufahrt zur Rampe an. Diese Brücke ist nämlich für Radfahrer zugelassen und hat zu Beginn einen schmalen Fahrradstreifen, der allerdings (angeblich?) bald aufhört.
Und dann - nach 58,08 km (insgesamt nach 2.531,69 km ab Wien) - stand ich am Ufer des Atlantischen Ozeans in Saint-Brevin-les-Pins.
ICH BIN MIT DEM RAD ZUM ATLANTIK GEFAHREN!
Hier am Strand von Saint-Brevin an der sogenannten Hundenase (le Nez de Chien) liegt eine 130 m lange Aluminiumskulptur des Künstlers Huang Yong Ping aus dem Jahr 2012, die ein langes Skelett einer imaginären Seeschlange darstellt.
Saint-Brevin-les-Pins hat 13.134 Einwohner (Stand 1. Jänner 2013). Die Stadt hat eine vielfältige Natur. Zum einen hat sie insgesamt 9 km lange Sandstrände. Dazu kommen die teils bewaldete Dünenlandschaft hinter den Stränden, Waldgebiete im Hinterland sowie die Mündung der Loire.
Mein Hotel bezog ich um 14 Uhr.
Am Nachmittag ging ich noch am Strand spazieren und machte u.a. auch das obligatorische "ich war im Wasser"-Foto! Schwimmen ist hier verboten, daher war ich nur bis zu den Knien im Wasser :-) Ich stellte fest, dass das Meer überhaupt nicht kalt ist!
Wie man sieht, steh ich bei diesen Fotos MITTEN im Wasser!
Mein heutiger Tag war der Endspurt. Ich fuhr heute wieder viel auf Radwegen, hatte wieder einen sehr schönen Kanal dabei, den ich entlangfuhr. Die Loire zeigte sich ab Nantes völlig anders, als ich sie bisher kennen gelernt hatte. Und ich sah den Atlantik! Die Etappe war relativ kurz.
Der heutige Tag war durchgehend sonnig. Bis auf ein paar weiße Wolken war der Himmel blau. In der Früh und am Vormittag war es kühl, am Nachmittag war ich bereits in Saint-Brevin-les-Pins. Und hier war es auch relativ kühl bei meiner Ankunft mit einer Temperatur von 23 Grad.
Ich habe mich dazu entschlossen, mit dem Zug zurückzufahren. Freitag war mir zu früh, am Wochenende sowie am Montag ist die von mir bevorzugte Bahnverbindung (Variante 2 über Strasbourg und Frankfurt) ausverkauft. Für Dienstag, den 18. September, habe ich aber ein Ticket mit Supersparpreis Europa und Sparschiene Deutschland bekommen und online gebucht. Somit steht meine Rückfahrt fest. Der Zug fährt ab Nantes. Ich könnte am Dienstag SEHR zeitig in der Früh mit einem Regionalzug von Saint-Nazaire nach Nantes fahren. Oder ich fahre am Vortag mit dem Rad nach Nantes, was mir eigentlich lieber wäre. Somit hab ich jetzt Zeit bis Montag und setz mich dann noch einmal für eine Etappe auf's Fahrrad.
Morgen werde ich die andere Seite der Mündung besuchen: Saint-Nazaire. Das heißt, ich werde morgen über die Saint-Nazaire-Brücke fahren! 2 Tage bleib ich auf jeden Fall in Saint-Nazaire. Aber danach lasse ich es offen, wo es mir besser gefällt. Auf jeden Fall steht jetzt erst einmal Relaxen auf dem Programm.
Mittagessen: fiel aus, da 14 Uhr schon zu spät für ein Mittagessen war.
Übernachtung: Hotel-Restaurant Logis Le Petit Trianon - tolle Lage, ein paar Gehminuten vom Strand entfernt, großes und komfortables Zimmer, großes Badezimmer; Preis ist akzeptabel, vor allem für eine Stadt wie Saint-Brevin am Atlantik! WLAN ist ein bissl holprig, funktioniert aber mit gut Zureden. Frühstück ist recht gut, auch wenn es wieder keinen Aufschnitt (weder Käse, noch Wurst/Schinken) gab. Aber für Frankreich war ich doch recht zufrieden.
Abendessen: im Restaurant meines Hotels - tolles Essen, nicht ganz billig.
Gesamtstrecke 58,08 km
Zeit in Bewegung 3 h 29'
Gesamtzeit 6 h 01'
Temperatur vormittags zwischen 16 und 20 °C (in der Früh 10 °C), nachmittags bis 23 °C
KEIN Wind, hier in Saint-Brevin ist es allerdings leicht windig (Meeresbrise)! Sonnig mit ein paar weiße Wolken am Himmel.
Summe aller Steigungen: 98 m
Höhe Nantes: 4 m ü NHN
Höhe Saint-Brevin-les-Pins: 0 m ü NHN
Applaaaaauuuuus - gratuliere zur Erreichung Deines Ziels
AntwortenLöschenLG
Claudia
Danke!!!
LöschenHello "Crazy Lady" ;-))!!!
AntwortenLöschenHURRA!!! Du hast es geschafft !!!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung!
Dass du ankommen wirst, habe ich nie bezweifelt. Dass auch alles so reibungslos geklappt hat, freut mich sehr für dich. Keine Reifenpanne, Rad hat gehalten, Wetter war super und deine Gesundheit und Fitness war und ist unschlagbar! Einfach Klasse!
Jetzt genieße den Atlantik.
Deine Füße hattest du ja bereits im Wasser ;-)). Schwimmen geht nicht? Wegen Strömungen?
Ich wünsche dir tolle Tage an den Zielorten und eine gute entspannte Heimreise per Zug.
Und danke, dass du uns alle an deiner Tour hast teilnehmen lassen. Jeden Abend hast du brav deine Berichte eingestellt.
Hattest du die andere "Crazy Lady" nochmal irgendwo auf deiner Strecke getroffen?
Liebe Grüße, S.
Danke :-)
LöschenJa, es hat alles reibungslos geklappt. Keine Reifenpanne, mein Fahrrad hat gehalten. Und das Wetter war und ist super!
Die andere "crazy lady" hab ich leider nicht getroffen. Ich hab ein paarmal mit ihr gemailt. Sie war die ganze Zeit ein paar Tage hinter mir. Mal sehen, ob wir ein Treffen schaffen, wenn ich ein paar Tage hier bleibe.
LG Gaby
Einfach nur Gratulation!!!!
AntwortenLöschenjetzt stelle ich mir nur die Frage: was folgt dann noch? :)
Danke!
LöschenWas noch folgt? Ich hätte schon Ideen :-)
Eine wahnsinnige Leistung! Gratulation und Hut ab! Ich hoffe, du kannst die Zeit am Meer voll auskosten und alles setzen lassen was du erlebt hast. Und schwimmen muss natürlich auch noch sein;)
AntwortenLöschenBussi, Alena
DAke :-) Du bestehst echt darauf, dass ich schwimmen gehen soll! Es hat hier 24 Grad. Das ist doch zu kühl um schwimmen zu gehen?
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