Montag, 10. September 2018

Tag 27: Montjean-sur-Loire bis Nantes

Montjean-sur-Loire bis Nantes:

Ich startete um 7 Uhr 57. Mein heutiges Frühstück war fast super! Es gab nicht nur weißes Baguette, sondern zusätzlich Vollkornbaguette (!!!), Butter, aufgeschnittenen Käse, Schinken, Marmelade, Kaffee ging so, Orangensaft, Wasser und Müsli, dazu verschiedene Sorten Joghurt! Ich war ganz baff, so ein gutes Frühstück hatte ich in Frankreich bisher nicht!

Teilweise blauer Himmel mit ein paar weißen Wolkenfeldern, die Temperatur lag bei 10 °C. Mein Quartier lag direkt am Radweg "Loire à Velo" und direkt an der Loire. Ich brauchte nur losfahren.

Morgenstimmung an der Brücke über die Loire in Montjean-sur-Loire:




Die ersten 14 km fuhr ich auf der Straße. Danach ging es auf einer Sandpiste weiter.

Ab Ancenis hielt ich bereits Ausschau nach Kilometerangaben bis Saint Brevin les Pins. Ich müsste doch schon unter 100 km vom Atlantik und somit von Saint Brevin les Pins entfernt sein? Ich sah aber keinen einzigen Hinweis, Saint Brevin les Pins war heute noch nicht angeschrieben. Googlemaps sagte mir kurz nach Ancenis bereits:


UHU !!!!!!!!!!!!!!!!!

Unter hundert Kilometer bis zum Atlantik!

In Oudon schickte mich die Route auf eine ganz wilde Piste. Grobe Steine, spitze Steine, Geröll, Sand. SCHLIMM! 10 km rumpelte ich dahin, zweimal verlor ich eine meiner Packtaschen und musste sie wieder befestigen. Ich hatte wohl die französischen Radwege vor ein paar Tagen zu früh gelobt. Die Rumpelpiste endete mit Kopfsteinpflaster (auch nicht gerade gut zu befahren). Mein einziger Trost war der schöne Ausblick auf die Loire.



Um die Mittagszeit war ich bereits in einem Vorort von Nantes und sah im Vorbeifahren ein nettes Restaurant mit Terrasse am Wegesrand mit Blick auf die Loire. Weniger nett fand ich die Preise auf der Speisekarte - sehr gehobene Preisklasse! Das Mittagsmenü 1 war preislich noch im Rahmen, also bestellte ich das.

Und kurz danach war ich bereits mitten in Nantes. Ortstafel sah ich keine, ich war nur auf einmal auf einer Uferpromenade und sah Hochhäuser neben mir. Und die Straßenschilder zeigten mir, dass ich schon in Nantes war.


Und nun ging's los. Ich suchte die FlixBus-Haltestelle. Auf der Homepage ist eine Adresse angegeben, die ich ins Navi eingab. Da fand ich auch eine Busstation, hier war aber die Haltestelle für städtische Busse. Der Busfahrer, den ich ansprach, wusste nichts von einem FixBus. Neben dem Arreal war ein Informationsbüro. Also fragte ich da nach: Hier gibt es keinen FlixBus. Sie müssen zum Ticketbüro von FlixBus fahren, dort ist die Bushaltestelle. Ich rief bei der FlixBus-Hotline an, da war ich in der ewigen Warteschleife, bis ich ganz rausflog. Hmpf... Der FlixBus fährt laut Fahrplan um 0:55 ab. Was mach ich, wenn ich (sobald ich meine Rückfahrt gebucht habe) um 0:55 am falschen Ort stehe? Was mache ich, wenn der Fahrer mein Rad nicht mitnimmt? In Nantes auf die Parkbank setzen und warten, bis die Sonne aufgeht. Idyllisch ...

Ich fuhr zu meiner Variante Rückfahrt mit dem Zug oder in anderen Worten zum Bahnhof von Nantes. Baustelle, Absperrungen, Rampe. Rundherum, andere Seite. Wieder Absperrung. Noch eine Rampe. Aaah da ist das Ticket Office. Der nette Mann beim Eingang fragte mich gleich, was ich brauche, und zog dann beim Automaten eine Wartenummer für mich. Ich wartete .... und wartete .... und wartete. Dann stand endlich meine Nummer auf dem Bildschirm. Ich erklärte dem Mann am Schalter, dass ich eine Zugverbindung von Nantes nach Wien brauche. - "Sie haben eine falsche Nummer gezogen, Sie brauchen eine Nummer für den internationalen Schalter!" Er ging zum Automaten und zog eine neue Nummer für mich. Ich wartete .... und wartete .... und wartete. Irgendwann ging ich mit meiner internationalen Nummer zu einem der Schalter und fragte nach, wann endlich meine Nummer auf dem Bildschirm erscheinen wird. - "Der Mitarbeiter, der für internationale Zugverbindungen zuständig ist, ist heute nicht mehr da."

GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR

Somit hab ich fast 3 Stunden verbraten, ohne irgend etwas erreicht zu haben. Ich werde mich einmal im Internet schlau machen, ob man Tickets online kaufen kann. Ich tendiere jetzt eher wieder zur Variante Heimfahrt mit dem Zug. Aber ich hab immer noch ein bissl Zeit zum Grübeln :-)

Ich schnappte mein Rad, gab die Adresse meiner Unterkunft ein, und fuhr los. Das klappte wunderbar, auf mein Navi ist Verlass! Meine Unterkunft ist ein Selbstversorger-Appartement, bei dem man Frühstück dazubestellen kann.

Heute gab es weder Schloss, noch Weinberge, dafür viel Straße und viel Piste. Teilweise hatte ich richtig schönen Ausblick auf die Loire, die allmählich immer breiter wird. Und man sieht jetzt desöfteren ein fahrendes Boot. Die Etappe war relativ kurz. Der heutige Tag war durchgehend sonnig. Bis auf ein paar weiße Wolken war der Himmel blau. In der Früh und am Vormittag war es kühl, nachmittags warm bei Temperaturen bis 29 Grad, wobei mein Nachmittag bereits in Nantes stattfand.


Mittagessen: nettes Restaurant mit Terrasse am Wegesrand mit Blick auf die Loire. Weniger nett fand ich die Preise auf der Speisekarte - sehr gehobene Preisklasse! Das Mittagsmenü war noch im Rahmen und schmeckte gut.
Übernachtung: Apart'City - ein Selbstversorger-Appartement, bei dem man Frühstück dazubestellen kann; nahe an der Loire und somit nahe an der Route; großes Zimmer mit Küchenzeile, großes Badezimmer; Föhn funktioniert; dafür haben nicht alle Steckdosen Strom. Preis ist akzeptabel, vor allem für eine Stadt wie Nantes! WLAN funktioniert super. Das Frühstück war recht gut. Es gab Baguette, Toastbrot, Butter, paketierten Käse, aufgeschnittenen (!!) Schinken, Marmelade, Kaffee ging so, Orangensaft, Wasser und Müsli, dazu verschiedene Sorten Joghurt. Und auch Teller gab es :-)
Abendessen: in einem sehr guten Restaurant in der Nähe - hat toll geschmeckt, auch wenn ich nicht weiß, was ich genau gegessen habe :-). Preis OK.

Gesamtstrecke 71,20 km
Zeit in Bewegung 6 h 43'
Gesamtzeit 8 h 53'
Temperatur vormittags zwischen 16 und 25 °C (in der Früh 10 °C), nachmittags bis 29 °C
KEIN Wind! Sonnig mit ein paar weiße Wolken am Himmel.

Summe aller Steigungen: 126 m
Höhe Montjean-sur-Loire: 14 m ü NHN
Höhe Nantes: 4 m ü NHN

2 Kommentare:

  1. Ich finde es auch super gut, dass du viele Schlösser angeschaut hast und nicht nur daran vorbei gesaust bist.
    Und jetzt auf zum Endspurt!!! Der Atlantik ist in greifbarer Nähe!!!
    LG, S


    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wenn man schon so nah an den Schlössern vorbeifährt, hätte ich es ewig bereut, keine angeschaut zu haben!

      Löschen