Tag 19: Digoin bis Sermoise-sur-Loire

Digoin bis Sermoise-sur-Loire:

Ich startete diesmal sehr früh um 7 Uhr 19, nachdem ich vorher im Zimmer ein Weckerl mit Käse und einen Dreiviertel Liter Wasser getrunken hatte. Frühstück im Hotel ließ ich aus, 8 Uhr ist mir zu spät für ein Frühstück. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau, die Temperatur lag bei 6 °C. Softshelljacke, Wetterjacke, geschlossene Handschuhe wie gestern. Ich nahm den kürzesten Weg zum Canal du Centre und fuhr den Kanal entlang noch einmal zur Pont Canal de Digoin (Kanalbrücke von Digoin) über die Loire.

Morgenstimmung an der Kanalbrücke:

Ich schob mein Rad über die Kanalbrücke, um ab hier den Canal latéral à la Loire entlangzufahren, der ab der Kanalbrücke die Fortsetzung des Canal du Centre bildet.

In der Früh stand noch Morgennebel über dem Wasser! Meinen Kaffee samt Croissant holte ich in einem Bistro in einem kleinen Dorf nach. Ich fuhr auf gut Glück weg vom Kanal und rein in das Dorf und hatte Glück. Somit war die Welt wieder in Ordnung :-)

Bis Diou fuhr ich den Radweg am Kanal entlang. Danach überquerte ich die Loire und fuhr auf einem Radweg rechts von der Loire weiter. Die Loire fährt man allerdings nicht so nah entlang. Das liegt wohl daran, dass sich die Loire hier noch recht kräftig schlängelt und noch kein gerader breiter Strom ist. Ich sah sie eigentlich gar nicht, außer beim Überqueren von der Brücke aus.

Kurz vor Bourbon-Lancy begannen wieder die Umfahrungen. Die erste kürzte ich ein wenig ab, ansonsten hielt ich mich heute brav an eine Umfahrung nach der anderen. Somit hatte ich auch ein paar Bergaufs und Bergabs, aber großartige Steigungen waren es nicht. Die Gegend wird hier immer flacher.

In der Nähe von Saint-Hilaire-Fontaine durfte ich einen kleinen Blick auf die Loire werfen, bevor sich die Straße wieder von ihr entfernte.

In Decize war es dann vorbei mit den Umfahrungen. Die Route führte mich noch einmal über die Loire und zurück zum Canal latéral à la Loire. In der Stadt hielt ich Ausschau nach einem Restaurant, was heute gar nicht leicht war. Heute ist Sonntag und viele Lokale haben geschlossen oder sind für eine Gesellschaft vorreserviert. Ich fand ein sehr nettes Restaurant mit einem Gastgarten im Grünen. Das Essen war toll. Die Kellnerin war nur ein bissl überrascht über meinen Wasserverbrauch. Sie brachte mir zuerst eine Carafe de l'eau (1/4 Liter). Die war gleich leer. Sie brachte mir eine zweite. Die war auch gleich leer. Ich fragte sie beim nächsten Mal, als sie vorbeiging, nach einer weiteren Carafe de l'eau. Sie brachte mir wieder eine, die auch gleich leer war ... Als ich dann schon etwas verlegen noch einmal um Wasser bat, brachte sie mir einen 1 Liter - Krug. Den hab ich schließlich auch noch ausgetrunken. Nicht so schnell, aber ich war doch eine ganze Stunde da. :-)

Ab Decize fuhr ich wieder auf einem asphaltierten Radweg den Canal latéral à la Loire entlang.

Sermoise-sur-Loire erreichte ich um 16 Uhr 15, vor dem Hotel stand ich um 17 Uhr.

Ich hatte heute Sonne ohne Ende, kein einziges Wölkchen am Himmel. Richtig kitschig! Bei angenehmen Temperaturen macht mir auch pralle Sonne nichts aus. Immerhin fuhr ich bei 6 Grad in der Früh los.Tagsüber wurde es wieder angenehm warm.

Meine heutige Etappe war im Grunde genommen wieder recht flach, hatte aber in Summe ein paar mehr Höhenmeter durch die Umfahrungen. Die Mischung zwischen Radweg am Kanal und Durchfahren von Dörfern finde ich sehr nett, weil die Etappe dadurch nicht einseitig wird. Die Temperaturen sind genau nach meinem Geschmack. Sehr kühl in der Früh und am Vormittag, so dass man sich wärmer anziehen muss. Die Sonne ist dadurch SEHR angenehm. Auch am Nachmittag ist es angenehm warm und weit entfernt von heiß, so dass ich auch am Nachmittag die Sonne nicht als unangenehm empfinde.

Ich brütete vorhin über meinen nächsten beiden Etappen und stellte Überlegungen an, wann ich die nächste Pause einlegen soll. Ich bin am 15. August gestartet und hatte bisher einen einzigen Pausetag in Donaueschingen. Seit diesem Pausetag bin ich bisher 10 durchgehende Fahrradtage gefahren. Das heutige Etappenziel lohnt sich nicht für eine Pause, das morgige auch nicht. Daher hab ich beschlossen, in Orleans eine Pause einzulegen. Damit komme ich auf 12 Fahrradtage am Stück.


Mittagessen: in einem sehr netten Restaurant mit einem Gastgarten im Grünen - sehr gutes Essen, Preis in Ordnung.
Übernachtung: Garden's Hotel (Fasthotel) - großes, gepflegtes und komfortables Zimmer. WLAN funktioniert gut. Frühstück sehr schwach. Baguettestücke musste man sich auf das Tablett legen, Teller gab es nicht. Gegessen wird vom Tablett. Dazu Butter, paketierter Streichkäse, eine Tasse Kaffee, Orangensaft, Wasser. Das war's.
Abendessen: zaches Steak im Steak House neben dem Hotel. Gar nicht gut! Nur der Kaffee war gut. Sonst war das Essen zum Vergessen.

Gesamtstrecke 110,62 km
Zeit in Bewegung 6 h 30'
Gesamtzeit 9 h 41'
Temperatur den ganzen Tag um die 16 bis 25 °C (in der Früh 6 °C),
KEIN Wind! NUR Sonne den ganzen Tag ohne ein einziges Wölkchen am Himmel.

Summe aller Steigungen: 373 m
Höhe Digoin: 235 m ü NHN
Höhe Sermoise-sur-Loire: 173 ü NHN