Montag, 3. September 2018

Tag 20: Sermoise-sur-Loire bis Belleville-sur-Loire

Sermoise-sur-Loire bis Belleville-sur-Loire:

Das Motto des Tages: Pingpong!

Ich startete um 7 Uhr 54 nach einem wieder sehr schwachen Frühstück. Man nehme sich vorgeschnittene Baguettestücke, lege sie auf ein Tablett, dazu nehme man sich paketierten Streichkäse, Butterpackerl, eine Tasse Kaffee, Orangensaft und Wasser. Das war's. Das Baguette musste man auf dem Tablett essen, Teller gab es nicht. Ich bin ja froh, dass ich meinen Kaffee aus einer Tasse trinken durfte. Dass man Brot direkt vom Tablett isst, da es keine Teller gibt, hatte ich im Ibis in Besançon auch schon. Na ja ...

Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau, die Temperatur lag bei 8 °C. Softshelljacke und Wetterjacke wie gestern. Um 10 oder 11 Uhr war es dann schon warm genug, um die Jacken wieder wegzupacken. Ich fuhr auf der Hauptstraße einen halben Kilometer zum Canal latéral à la Loire und setzte meine Kanalfahrt fort. Allerdings blieb es heute nicht dabei.

Bei Guétin überquerte ich auf einer ähnlichen Kanalbrücke wie gestern die Allier:





Bei Cuffy konnte ich ein ganz kurzes Stück direkt die Loire entlangfahren, bevor ich wegen einer Baustelle auf die Piste entlang des Canal latéral à la Loire umgeleitet wurde.





Diese Pistenfahrten sind ja landschaftlich sehr schön, aber sie holpern auch. Und meine Kette hüpfte auf diesem Abschnitt schon wieder raus. Diesmal ohne Sturz! Ein bissl muss mein Rad noch durchhalten! 

Nach der Pistenfahrt führte mich die Route wieder zur Loire.




Und ab hier spielte ich heute Pingpoing. Mal fuhr ich die Loire entlang, mal den Canal latéral à la Loire. Der Radweg oder die Route, auf der ich jetzt seit Cuffy fahre, nennt sich "La Loire à Velo". Er orientiert sich an der Loire (oder eben auch am nahe gelegenen Kanal) und verläuft bis zur Mündung der Loire in den Atlantik. Ich sah die Loire allerdings nicht immer. Auch dann nicht, wenn ich die Loire entlangfuhr. Wie auch bei der Donau ist es nicht immer möglich, direkt neben dem Wasser zu fahren. Aber man weiß, dass die Loire da ist, man sieht sie ab und zu, und die Radwegschilder haben jetzt ein eigenes Symbol "Loire à Velo". Aber noch eines fällt auf, die EuroVelo 6 - Symbole sind weg. Ich seh sie nicht mehr, seitdem ich die Loire erreicht habe.



Ich habe übrigens heute die Region Bourgogne-Franche-Compté verlassen und bin nun in der Region Centre-Val de Loire.  Sie besteht aus den Départements Cher, Eure-et-Loir, Indre-et-Loire, Loir-et-CHer, Indre und Loret. Bis zum 16.1.2015 hieß die Region nur "Centre". Die Hauptstadt der Region ist Orléans.

Und dann .... sah ich mein erstes Schloss an der Loire!!!!! Man muss genau schauen, aber es ist da! Das Chateau de Mouron kurz nach La Charité-sur-Loire!




Das Schloss kennt wahrscheinlich kein Mensch :-) Aber die Kuchenstücke kommen ja noch!

In St-Satur knurrte mein Magen schon recht laut, so dass ich eine Runde durch den Ort drehte, um ein Restaurant zu finden. Ich fand ein sehr nettes, aber auch sehr teures, daher wählte ich das Menü des Tages. Mit dem Menü des Tages fährt man immer am preislich günstigsten. Meine Vorspeise war gelb und rund, innen flüssig und heiß, garniert mit grünen Tupfen und ein paar Tomatenstücken. Hat supergut geschmeckt! Was es war? Keine Ahnung. Mein Hauptgericht war gegrillter Fisch mit Gemüse. Dazu eine Carafe de l'eau, der eine zweite folgte, und herrlich knuspriges warmes Baguette. Das Dessert bestand aus zwei hellen knusprigen Schichten, dazwischen war eine lockere Creme, dazu eine Kugel Sorbet Farbe rosa (Erdbeergeschmack :-)). Der Kaffee war auch sehr gut! Alles in allem sehr delikat und durch den Menüpreis noch (!) leistbar.

Belleville-sur-Loire, mein heutiges Etappenziel, erreichte ich um 15 Uhr 30.

AUTSCH!




Mein Hotel erreichte ich um 15 Uhr 40.
Der Blick vom Balkon:


Ich hatte heute wieder einen fast durchgehend sonnigen Tag. Vormittag kitschig blauer Himmel mit Sonne pur, am Nachmittag zogen ein paar Wölkchen auf!  In der Früh und am Vormittag war es kühl, nachmittags angenehm warm. Herrliches Wetter, genau so kann es bleiben :-).

Meine heutige Etappe war kurz und nur flach, da ich im Wesentlichen zwischen dem Kanal und der Loire pendelte. Umfahrungen hatte ich keine, außerdem ist die Landschaft ohnehin nur noch flach.


Mittagessen: in einem sehr netten, aber auch sehr teuren Restaurant in St-Satur - sehr gutes Essen, Preis in Ordnung, da ich das Menü des Tages wählte.
Übernachtung: Hotel Terre de Loire - großes, sehr gepflegtes und komfortables Zimmer. WLAN funktioniert gut. Das Frühstück war recht gut. Immerhin hatte ich einen Teller, mehrere Brotsorten, sogar Käse und Schinken war beim Buffet dabei! Und der Kaffee war auch gut. Nespresso! Da kann nichts schief gehen!
Abendessen: Es wurde das Menü 2 :-) Essen war sehr gut.

Gesamtstrecke 89,11 km
Zeit in Bewegung 5 h 08'
Gesamtzeit 7 h 58'
Temperatur den ganzen Tag um die 16 bis 25 °C (in der Früh 8 °C),
KEIN Wind! Sonnig, nachmittags bildeten sich ein paar kleine Wölkchen am Himmel.

Summe aller Steigungen: 81 m
Höhe Sermoise-sur-Loire: 173 m ü NHN
Höhe Belleville-sur-Loire: 137 ü NHN

4 Kommentare:

  1. Zimmer mit Kraftwerkblick? Zum Essen: nach soviel pappi kannst noch fahren? Wäre bei mir unmöglich. Das gelbe Zeugs klingt lustig. ..irgendein tarte? Hm. Lgm

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Zimmer mit Blick auf ein Kernkraftwerk. Genau!
      Das Essen bestand aus kleinen Portionen auf großen Tellern :-) Das gelbe hat innen nach Käse geschmeckt. Außen war es gebacken. Aber Tarte war es nicht.

      Löschen
  2. Immer diese wunderschönen Fotos - am Ende kannst du damit 5 Kalender füllen (ich nehme einfach mal stark an, dass du wieder einen in Planung hast;)
    Das Wasser spiegelt sich so schön, einfach traumhaft.
    Es freut mich, dass deine Frühstücke langsam wieder besser werden! Und mit deinen Schilderungen der ganzen unterschiedlichen Speisen kann diese Radtour auch als kulinarische Reise durch Mitteleuropa mithalten.
    Wie mulmig ist es dir an diesen Atomkraftwerken so nahe zu sein? Sie haben schon etwas düsteres. Die Bedrohung nebenan! Dann doch lieber Richtung Schlösser. Ich hoffe ja stark, dass du uns noch etwas von Johanna von Orleans berichtest wo du ja dort bist(oder war das ein anderes Orleans?).
    Bussi, Alena

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das mit dem Kalender mach ich ganz bestimmt! Da muss ich stark selektieren, um "NUR" 12 Fotos auszuwählen!
      Stimmt, das ist wirklich auch eine kulinarische Reise durch Europa :-) Ich bin nicht mehr in Mitteleuropa! Ich bin in Westeuropa.
      SEHR mulmig war mir beim Vorbeifahren an den Atomkraftwerken. Waren ja jetzt schon mehrere. In der Schweiz bin ich an einem sehr nahe vorbeigekommen, und in Belleville war ich noch näher dran.
      Weiterlesen, weiterlesen :-) Das war schon das richtige Orléans mit der Johanna. Und den Beitrag über Orléans hab ich vor ein paar Minuten hineingestellt.

      Löschen