Sonntag, 19. August 2018

Tag 5: Wiesent bis Neuburg

Wiesent bis Neuburg an der Donau:

Heute war alles drin von Rallye-Strecke, Sand-/Stein-/Schotter-/Rumpelpiste, mein erster Berganstieg mit anschließender Abfahrt mit 14 % Gefälle durch den Wald, Pfad abseits jeglicher Zivilisation. Aber alles der Reihe nach.

Ich hab es tatsächlich geschafft, um 7 Uhr 34 loszufahren! Bei herrlichen 16 Grad! Vom Gästehaus die Straße weiter, runter zur Donau und zum Donauradweg, der anfangs super asphaltiert war. Bis Regensburg düste ich mit mehr als 20 km/h. In Regensburg fuhr ich durch die ufernahe Altstadt und wechselte auf die andere Seite der Donau. Wenn man nicht gerade 8 km entfernt vom Donauradweg übernachtet, ist die Durchfahrt durch Regensburg ein Klacks.

Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der Donau und an den Mündungen der linken Nebenflüsse Naab und Regen. Im Stadtgebiet liegen zwei Donauinseln. Der Name der Stadt leitet sich aus dem lateinischen Castra Regina ab. Sie ist Hauptstadt des Bezirks Oberpfalz und Sitz der Regierung der Oberpfalz. Seit dem 13. Juli 2006 gehört die Regensburger Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.





Nach Regensburg ging's auf die Pist'. Was sich gestern schon abschnittweise angekündigt hat, hat sich heute richtig ausgeweitet. Ich hab nicht nachgerechnet, aber nach meiner Einschätzung muss ich mindestens ein Drittel der Gesamtstrecke auf Pisten unterwegs gewesen sein. Und Piste heißt Staub. Bald waren meine Schuhe und Socken sowie meine Packtaschen wie mit Mehl eingestaubt und meine Arme und Beine waren paniert. Sonnencreme, darauf Sand und Staub - und fertig ist das Schnitzel :-)

Ich fuhr auf ufernahen Sand- und Schotterwegen fast bis Bad Abbach, wo ich ein kurzes Asphaltvergnügen genoss. Aber nach der Donauüberquerung zum linken Donauufer war ich recht bald wieder auf Schotterwegen unterwegs. Der Ausblick auf die Donau ist dadurch aber wunderschön. Das muss man auch sagen!



Hier bin ich schon mitten in Kelheim und trotzdem noch auf der Piste. Übrigens ist die Donau ab Kelheim schiffbar! Das Gewässer, das man auf dem folgenden Foto sieht, ist aber nicht die Donau, sondern der Main-Donau-Kanal, der den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim verbindet.


In Kelheim führte mich der Donauradweg weg vom Schotter und rein in die Stadt. Da ich wusste, dass jetzt mein erster nennenswerter Anstieg kam, machte ich noch vorher eine kleine Pause am Wegesrand und verzehrte alles, was Power gibt: 1 Banane, einen Energieriegel, ein Power Gel, dazu VIEL Wasser. Und dann ging's bergauf. 2 km lang mit einem Steigungsgrad von bis zu 9 %, und das mit meinen immer noch mehr als 51 kg (Fahrrad plus Beladung)! Und ... halb so wild. Ich bin in letzter Zeit so viel bergauf gefahren, dass ich die 9 % auch samt Beladung in einem Zug durchgeradelt bin. Kein Problem :-)

Danach ging's erst einmal auf der gut ausgebauten Straße bergab. Um mich aber nicht zu weit von der Donau zu entfernen, fuhr ich links weg in den Wald. Der Waldweg war allerdings ziemlich holprig, hatte 6584903 Schlaglöcher und obendrein ein Gefällle von 14 %. DAS hätte ich doch nicht rauffahren wollen :-) Ich bin froh, dass es bergab ging!



Der Waldweg führte mich direkt zur Weltenburger Enge.

Der Donaudurchbruch bei Weltenburg ist eine Engstelle des Donautals zwischen Kelheim und dem Kloster Weltenburg im niederbayerischen Landkreis Kelheim, die als Naturschutzgebiet und Geotop anerkannt ist. Die Ausdehnung des Naturschutzgebiets beträgt etwa 560 Hektar, ist 5,5 Kilometer lang und etwa 400 Meter breit. Das Gebiet wird offiziell Weltenburger Enge genannt.

Der Begriff "Donaudurchbruch" ist allerdings nicht ganz korrekt, da das Tal bereits vor rund 80.000 Jahren von Donaunebenflüssen geschaffen wurden, während die Urdonau weiter nördlich verlief. Als die Urdonau ihren Lauf änderte, nutzte sie die schon bestehende Weltenburger Enge.

Die Landschaft ist imposant und beeindruckend! Die Donau schlängelt sich hier zwischen Felsen. Einfach TOLL!




In Stausacker - am Ende der Weltenburger Enge - fuhr ich mit der Fähre zum rechten Donauufer. Ich war die einzige Passagierin. :-)




Hier verließ ich wie schon bei meinen ersten beiden Fahrten nach Donaueschingen den offiziellen Radweg, um einen Pfad entlang der Donau zu fahren. Da es hier lange nicht geregnet, war der Pfad doch recht gut zu befahren. Bei Regen wäre das eine Gatschpartie.


Dreispurige Autobahn die Donau entlang:


Nach 10 km Piste kommt eine Auffahrt auf einen Damm. Hier waren bei einem Kilometerstand von 76 km meine Wasserflaschen leer, Mittagessen stand auch noch aus. Ich wusste, dass ich ab dem Damm in der prallen Sonne fahren werde, und die Temperaturen erreichten bereits 31 Grad. Also machte ich meine Augen weit auf. Und siehe da - ich sah ein Bierzelt genau da, wo der Damm beginnt. Somit machte ich hier meine Mittagspause bei 2 Fleischlaberln mit Kartoffelsalat und 1 Liter Wasser. Meine beiden Fahrradflaschen füllte ich auch wieder auf, und fuhr auf den Damm. Piste - die nächste. Bei Wöhr erreichte ich auch wieder den offiziellen Donauradweg, der bis Wöhr auf der Straße verlief. Ich wechselte wieder die Donauseite. Der ufernahe Schotterdammweg auf der anderen Donauseite ist ja auch ganz nett :-)

Durch Pförring fuhr ich ein paar km auf Asphalt! Erstaunlich! Auch Ingolstadt bescherte mir ein ganz kurzes Asphaltvergnügen, bevor ich wieder auf Sand unterwegs war. Neuburg erreichte ich schließlich um Punkt 18 Uhr nach mehr als 135 km.

Bevor ich zum Hotel fuhr, musste ich noch die Uferpromenade von Neuburg bewundern :-) Neuburg ist so eine schöne Stadt! Ich bin nun schon das dritte Mal hier und wieder beeindruckt.




Die Donau ist schon um einiges schmäler geworden :-) Und auch die Brücken werden immer kürzer.

Meine heutige Etappe war anstrengend, vor allem wegen der vielen Sand- und Schotterwege. Ich war auch heute wieder viel in der prallen Sonne unterwegs. Vormittags war es wieder herrlich kühl, aber um die Mittagszeit erreichten die Temperaturen wieder über 30 Grad. Aber meine heutige Etappe war auch sehr abwechslungsreich, und ich hab viel Naturschönheit zu sehen bekommen! Alles in allem eine tolle Etappe!


Mittagessen: Bierzelt bei Eining (hier ist eine Fußgängerfähre und die Auffahrt auf einen Dammweg); ob da immer ein Bierzelt ist, weiß ich nicht. Essen in Ordnung, was man eben in einem Bierzelt bekommt, Selbstbedienung.
Übernachtung: Hotel und Brauerei-Gasthof Neuwirth - Zimmer spartanisch mit WC am Gang. Aber für 38 Euro im EZ kann man nicht meckern. Essen konnte ich im eigenen Restaurant. WLAN war zäh, hat aber doch funktioniert. Geduld muss man haben, bis sich eine Seite aufbaut :-)

Gesamtstrecke 135,1 km
Zeit in Bewegung 7 h 50'
Gesamtzeit 10 h 47'
Temperatur vormittags um die 20 °C, nachmittags dann wieder bis 31 °C
KEIN Wind! VIEL Sonne!

Summe aller Steigungen: 434 m
Höhe Wiesent: 336 m ü NHN
Höhe Neuburg: 384 m ü NHN

6 Kommentare:

  1. Paniertes Gaby Schnitzel find ich super. Passt zum Bierzelt-Erlebnis 😊😊. Deine bunte Verzierung darfst du uns auch nicht vorenthalten! Die Etappe klingt sehr anstrengend, aber schön. Alles bergab im Wald wäre ich gern mitgefahren. Bergauf und Sonne is nix fürs Maonster

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    1. Na gut, heute Abend füg ich das malerische Foto ein

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  2. ich bewundere Dich ganz ehrlich, aber wie Du meine Heimat(Bayern) beschreibst, habe ich das Gefühl aus einem Entwicklungsland zu kommen - NEIN - bitte kein Kommentar dazu :-D :-D

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    1. Hm... jetzt frag ich mich, wer bist du? Verdacht hab ich schon, bin mir aber nicht sicher

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  3. Regensburg hat einen sehr netten Christkindlmarkt... Ist jetzt aber nicht sehr hilfreich dieser Input :) ...

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    1. Jetzt gerade nicht, aber trotzdem danke für den Tipp!

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