Ich startete um 7 Uhr 45. Mein Rhythmus spielt sich schon ein. Zuerst alles packen und Fahrrad beladen, danach gemütlich Frühstücken. Blauer Himmel, fast keine Wolken, 14 Grad. Herrlich! Vom Hotel aus fuhr ich einfach nur gerade aus und erreichte den Kanal nach knapp einem Kilometer. Ich setzte heute meine Kanal-Fahrt fort, diesmal ohne einen einzigen Pistenabschnitt!
Ab L'Ilse-sur-le-Doubs wurde aus dem Canal du Rhône au Rhin der kanalisierte Doubs. Ab hier fuhr ich den Doubs entlang. Wie ich gestern beschrieben hatte, nutzt der Canal due Rhône au Rhin im Abschnitt zwischen dem Ort L'Ilse-sur-le-Doubs und dem Ort Dole den kanalisierten Flusslauf des Doubs, bevor er wieder als eigenständiger Kanal weiterfließt.
Der kanalisierte Doubs ist doch ein bissl breiter als der künstliche Kanal. Im Laufe des Vormittags zogen immer mehr Wolken auf, der Wind frischte auf. Es begann zu tröpfeln. Und ich erreichte einen Imbiss in der Capitainerie in Baume-les-Dames, bevor es richtig los ging. Ein Wolkenbruch, der sich gewaschen hat! Ich hatte 65 km auf dem Display, es war kurz nach 12 Uhr. Gutes Timing, würde ich sagen :-)
Gegessen hab ich gar nicht mal schlecht: einen Burger mit Spiegelei, Pommes und Salatgarnierung. Dazu eine Carafe de l'eau. Alles zusammen für 10 Euro. Da kann man nicht meckern. Carafe de l'eau - das hab ich mir von den Franzosen abgeschaut. Die bestellen das immer zum Essen dazu. In Deutschland geht das leider nicht. Wenn man nach Leitungswasser fragt, bekommt man entweder ungefragt eine Flasche Mineralwasser oder man wird darauf aufmerksam gemacht, dass sie nur Mineralwasser haben. Leitungswasser gibt es nicht. Hier in Frankreich geht das. Und hier ist das Wasser sehr gut! Wenn man mit dem Rad unterwegs ist, ist es zumindest tagsüber viel angenehmer als "Kugerlwasser", und außerdem kostet es nichts. Eine Flasche Mineralwasser hat mich zuletzt bis zu 7,90 Euro gekostet!
Während ich aß, hörte der Wolkenbruch auf, und ich konnte weiterfahren. Anfangs war es noch stark bewölkt, aber der Wind war weg, und die Sonne kam immer mehr hervor.
Ich fuhr heute ganz und gar nicht durch flaches Gebiet. Links und rechts des Kanals bzw. des Doubs sah ich Berge und Felswände. Auch die Karte zeigte mir "faltiges" Gebiet. Aber solange ich neben dem Wasser fahren konnte, hatte ich keine Steigungen. Nur wenn ich das Ufer verlassen musste und einen Bogen durch eine Ortschaft machen musste, hatte ich so einige knackige Steigungen!
Um 15 Uhr 30 hatte ich schon Blick auf die Zitadelle von Besançon.
Um 16 Uhr stand ich vor dem Hotel - einem äußerlich ziemlich heruntergekommenen Ibis Budget. Na ja, es ist preislich günstig :-)
Im Grunde genommen hatte ich auch heute wieder eine flache Etappe, da ich größtenteils am Kanal bzw. am Doubs entlang fahren konnte. Insgesamt bin ich bisher überhaupt begeistert von den französischen Radwegen auf meiner Tour. Bis auf kleine Abschnitte gestern war ich bisher auf super gut asphaltierten Radwegen neben Kanälen bzw. neben dem Doubs unterwegs. Und auch die kurzen Pistenabschnitte gestern waren immer noch recht gepflegte Sandradwege und keine Rumpelpisten. Nur die Ausflüge weg vom Kanal bzw weg vom Doubs bescherten mir den einen oder anderen knackigen Anstieg, so dass auch heute wieder in Summe ein paar Steigungen zusammenkamen. Warum man gelegentlich doch auf die Straße ausweichen muss, weiß ich nicht, aber irgendeinen Grund muss es wohl haben.
Die Temperaturen waren heute durchwegs kühl. Vormittags war es kühl so wie immer, nach dem Regenschauer blieb es auch am Nachmittag kühl. Für morgen ist noch einmal Regen angesagt. Aber abwarten und Tee trinken, wer weiß was sich das Wetter morgen für mich ausdenkt :-)
Mittagessen: in einem Imbiss in einer Capitainerie in Baume-les-Dames - recht gutes Essen à la McD, aber billiger.
Übernachtung: Hotel Ibis Budget - wirkt von außen total heruntergekommen, Zimmer ist klein, aber in Ordnung und komfortabel. Preis sehr günstig. WLAN stürzt immer wieder ab, man muss nur ein bissl Geduld haben, es funktioniert! Frühstück genauso schlecht wie gestern mit französischem Baguette, paketiertem Käse, trockenem Kuchen, schlechtem Kaffee aus dem Automaten. Kein Obst, keine Rohkost, keine Vielfalt beim Gebäck, kein Käse-/Wurst-/Schinkenaufschnitt.
Abendessen: Pizzeria 2 Häuser weiter vom Hotel - sehr gutes Essen, flotte Bedienung. Und Preis war auch in Ordnung.
Gesamtstrecke 101,96 km
Zeit in Bewegung 5 h 59'
Gesamtzeit 8 h 27'
Temperatur vormittags zwischen 18 und 22 °C (in der Früh 14 °C), nachmittags nach dem Wolkenbruch blieb es bei um die 22 °C
Teilweise Wind am Vormittag, zu Mittag Wolkenbruch, danach kein Wind mehr!
Am frühen Vormittag teilweise Sonne, ansonsten meistens bewölkt.
Summe aller Steigungen: 312 m
Höhe Etupes: 331 m ü NHN
Höhe Besançon: 275 ü NHN
Wunderschöne Landschaft! Frankreich ist echt schön. Ich drück dir Daumen, dass dich der Regen verschont und sich so wie hier auf Mittags oder auch nachts beschränkt.
AntwortenLöschenDass man in Lokalen gar kein Leitungswasser, nicht einmal gegen einen kleinen Betrag, bekommt und du gezwungen bist teures Mineralwasser zu kaufen hat mich schon überrascht. Sowas ist echt übertrieben und geizig - du konsumierst ja sowieso!
Gute Weiterreise(und günstige Preise!)! Bussi, Alena
Seh ich auch so wie du :-) Aber andere Länder, andere Sitten.
LöschenDiese Etappe wäre ich sogar gerne mitgefahren (aber auch nur diese) - schöne Landschaft!
AntwortenLöschenVor allem das Essen hätte mich dann auch gereizt :)
Kannst du eigentlich auch hin und wieder Kurzvideos (Halterung am Fahrrad möglich?)in deinen Block stellen?
Das müsste ich ausprobieren, ob ich ein Kurzvideo in meinen Blog hochhladen könnte. Aber ich hab keine Handyhalterung fürs Fahrrad. Ich fotografiere ja mit Handy. Ich könnte einmal versuchen, einhändig zu filmen :-)
LöschenGott in Frankreich hat wohl nie dort gefrühstückt wie es sich anhört. Es ist jedoch schön, dass wenigstens die Franzosen noch Leitungswasser haben, die müssen nicht den Geschirrspüler an die Mineralwasserflasche anschließen wie die Deutschen :-D
AntwortenLöschenWenn ich es recht bedenke...Frankreich und Italien haben mir noch nie irgendwo ein gutes Frühstück beschert. Spanien und Portugal ebenso, wenn ich es so recht bedenke. Hm. Aber wir reisen ja nicht wegen des Frühstücks durch die schönen Länder. lgm
Das Essen (sowohl zu Mittag, als auch am Abend) ist hier ausgesprochen gut! Nur das Frühstück lässt leider zu wünschen übrig.. Aber du sagst es - wir reisen nicht wegen des Frühstücks in die schönen Länder :-)
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