Ich startete besonders früh um 7 Uhr 38! Die Straße runter zur Donau, über die Brücke von gestern und entlang der Donau bis Sigmaringen. Durch Sigmaringen fuhr ich auf gepflegten Radwegen entlang der Donau, am Schloss Sigmaringen vorbei und aus Sigmaringen wieder raus.
Die Donau in Sigmaringen:
Und dann ging's auf die Pist'. Kurz vor Inzighofen kam gleich die erste Bergwertung mit bis zu 13 % Steigung! Danach wurde es landschaftlich traumhaft schön. Immer mehr Steilwände an beiden Seiten des oberen Donautals.
Wenn man genau hinsieht, sieht man die Donau vor der Felswand:
Und hier die Donau (oder Donaule) mit Donauinsele :-) Wie in Minimundus!
Anfangs fuhr ich noch auf gleichem Niveau wie die Donau und bemerkte den gleichmäßigen Anstieg fast gar nicht. Aber nach Gutenstein ging's dann los. Bergauf und bergab und bergauf und bergab und bergauf und bergab ... und das alles auf Waldschotterwegen über eine Distanz von mehr als 20 km. Die Landschaft nennt sich das obere Donautal - konkret Donaudurchbruch bei Beuron. Beuron selbst liegt im Zentrum des Naturparks Obere Donau, ca. 25 km westlich von Sigmaringen. Der Donaudurchbruch bei Beuron zeigt mit seinem tief in den Kalkstein eingeschnittenen Flusstal die Erdgeschichte der letzten 160 Millionen Jahre vom einstigen Jurameer über die Abtragung der Kalksteine bis zur Verlaufsverschiebung des Wassers vom Rhein zur Donau (dazu noch später).
Die Landschaft des Donaudurchbruchs ist wunderschön. Ich möchte die Fahrt und die Ausblicke, die ich hatte, nicht missen. Obwohl ich jetzt schon das dritte Mal durchgefahren bin, bin ich noch immer beeindruckt. Ich blieb viele Male stehen, um zu fotografieren. Immer, wenn es gerade bergab ging oder der Anstieg gerade nachließ, ergriff ich schon die Gelegenheit dazu.
Ich kenne nun schon mehrere Donaudurchbrüche. Auch die Wachau ist ein Donaudurchbruch. Die Wachau ist der erste Donaudurchbruch, den ich kennenlernte. Als ich 2015 zum ersten Mal durch den Donaudurchbruch bei Beuron gefahren bin, dachte ich mir: wie süß klein ist hier alles! Die Donau ist winzig, die Steilwände sind klein und zugleich doch beeindruckend. Wie die Wachau in Kleinformat. Dann sah ich das Eiserne Tor ... Was für Dimensionen! Die Wachau ist das Kleinformat vom Eisernen Tor! Jeder der Donaudurchbrüche ist anders, aber jeder der Donaudurchbrüche ist auf seine Art und Weise wunderschön und beeindruckend! Ein Erlebnis!
Auch die Auf und Abs nahmen ein Ende. Und so verließ ich das Durchbruchstal, um das nächste Naturwunder zu sehen.
Die Donau, wie sie leibt und lebt (hier bei Fridingen):
Oder eigentlich die Donau, wie sie verschwindet!
Die Donauversinkung (auch Donauversickerung) ist eine unterirdische unvollständige Flussanzapfung im Naturpark Obere Donau. Zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen (Landkreis Tuttlingen) versinkt Wasser der Donau an verschiedenen Stellen flächig im Flussbett. Die Hauptversinkungsstelle liegt am Gewann Brühl zwischen Immendingen und Möhringen.
Das versinkende Donauwasser verschwindet im Karstgestein der Schwäbischen Alb. Ca. 60 Stunden später kommt das Wasser im Aachtopf, der größten Quelle Deutschlands, wieder zum Vorschein. Die Quelle ist 12 km entfernt und liegt 183 m tiefer als der Versinkungsort. Über den kleinen Fluss Aach gelangt das Wasser über den Bodensee und den Rhein in die Nordsee. Somit fließt ein Teil des Donauwassers auch in den Rhein!
Erst
einmal gab's aber Mittagessen in Tuttlingen. Übrigens führt der Euro
Velo 6 (die Radstrecke vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer) genau ab Tuttlingen die Donau entlang. Der Abschnitt von Tuttlingen nach Donaueschingen ist zwar Teil des Donauradweges, aber nicht Teil des Euro Velo 6.
Nach Tuttlingen erreichte ich die oben erwähnte zweite Donauversinkung zwischen Immendingen und Möhringen:
Donau? Wo ist denn die Donau? Unter dem Stein, da ist sie nicht, hinter dem Busch, da ist sie nicht. Wo ist denn die Donau?
Donau? Wo ist denn die Donau? Unter dem Stein, da ist sie nicht, hinter dem Busch, da ist sie nicht. Wo ist denn die Donau?
Ich stapfe hier durch das Flusssbett der Donau!
NIX! Kein Wasser zu sehen. Ich bin diesmal einen ganzen Kilometer weit gegangen - in praller Sonne - aber gefunden hab ich sie nicht. Der Wasserstand der Donau ist zur Zeit so niedrig, dass die Donauversinkung eine große Dimension erreicht hat. Nach 1km hab ich Kehrtwendung gemacht.
Ein Stück weiter flussaufwärts in Immendingen ist die Donau allerdings wieder da, als wäre sie nie verschwunden (oder besser gesagt, sie ist in Immendingen NOCH da, bevor sie dann ein Stück weiter unten verschwindet):
Ein Stück weiter flussaufwärts in Immendingen ist die Donau allerdings wieder da, als wäre sie nie verschwunden (oder besser gesagt, sie ist in Immendingen NOCH da, bevor sie dann ein Stück weiter unten verschwindet):
Und dann um 16 Uhr nach 97 km stand ich genau HIER, am Zusammenfluss der Donau:
Links fließt die Breg, rechts hinten die Brigach und in der Mitte vorne ist der Beginn der Donau! Genau HIER fließen die beiden Hauptquellflüsse zusammen, genau HIER beginnt die Donau. Natürlich bin ich gleich herumgeklettert und hab mir den Zusammenfluss von allen Seiten betrachtet.
Hier steh ich neben der Donau (die Donau ist rechts neben mir), vor mir links die Breg, vor mir rechts die Brigach:
Und hier steh ich IM WASSER der beginnenden Donau!
Hier steh ich zwischen Brigach und Breg - Blick Richtung Donau:
Im Hintergrund sieht man übrigens die erste Donaubrücke! Sie ist nicht spektakulär, hat nicht einmal einen Radweg. Aber sie ist die erste Brücke über die Donau!
Und hier ist der letzte (oder eigentlich erste) Kilometerstein an der Donau:
Hinter diesem Stein beginnt die Donau! Sie ist 2779,61 km lang von hier bis zur Mündung am Schwarze Meer. Allerdings (ich hab es in meinem Blog zu meiner Tour ans Schwarze Meer bereits erwähnt) ist diese Zahl nicht mehr ganz korrekt. Es gibt unterschiedliche bzw. widersprüchliche Angaben. Zum einen gibt es unterschiedliche Interpretationen, ab wo gerechnet wird. Und zum anderen wurde die Donau - so wie viele andere große Flüsse auch - viele Male reguliert, begradigt, durch Durchstiche verändert. Jede Korrektur verkürzt die Gesamtlänge. Da es aber unmmöglich ist, nach jeder Veränderung des Laufes alle nachfolgenden Kilometersteine neu zu setzen, bleiben die Kilometersteine und die sich ergebenden Fehlstrecken werden durch entsprechende Hinweisschilder gekennzeichnet und in Karten ausgewiesen. Diese Fehlstrecken muss man mitberücksichtigen. Laut Donaukommission beträgt die korrekte Länge der Donau ab dem Zusammenfluss 2783,4 km. Ob das die letzte Berechnung ist, weiß ich aber auch nicht.
Kurz vor 5 bezog ich dann mein Zimmer im Hotel.
Ich hab 8 Tage von Wien bis Donaueschingen gebraucht. Ich bin bisher 902,9 km gefahren. Nun ist erst einmal PAUSE auf dem Programm. Ich hab für 3 Übernachtungen gebucht.
Der Wecker für morgen ist ausgeschaltet. Ich werde irgendwann gemütlich frühstücken und dann die Stadt erkunden. Mein Rad hab ich gleich beim Einchecken in der Garage mit einem Wasserschlauch abgeduscht. Morgen mache ich Kettenpflege :-) Wäschewaschen ist auch notwendig. Und relaxen werde ich natürlich auch.
Übermorgen mach ich mich auf den Weg zu den beiden Quellen! Ich bin die Strecke schon zweimal gefahren. Aber das gehört irgendwie dazu, finde ich. Natürlich OHNE Gepäck!
Heute hatte ich wieder einen herrlich kühlen Vormittag, vor allem durch den Donaudurchbruch hatte ich viel Schatten. Ab dem Mittagessen wurde die Sonne wieder unangenehm. Diese Etappe hatte gleich mehrere Highlights!
Den Schweizer hab ich anscheinend verloren. Seit gestern Früh hab ich ihn nicht mehr gesehen. Dafür hab ich eine Mail von der Neuseeländerin - another crazy lady :-) - bekommen! Sie ist heute in Ulm! Ich werde ihr gleich antworten :-)
Essen war ich schon. Apropos Essen: Morgen werde ich meine bisherigen Einträge um ein paar Infos zu den Übernachtungen und zu Lokalen ergänzen.
Mittagessen: in Tuttlingen in einem Café an einer Straßenecke - gutes Essen, nette Bedienung. Preis OK.
Übernachtung: Hotel Linde - hier hab ich 2017 schon einmal übernachtet. Gute Lage mitten in der Stadt, preislich auch leistbar. Aber diesmal bin ich etwas enttäuscht. Die Halterung für den Föhn wackelt, es ist laut (Straßenlärm in der Nacht hat mich lange am Einschlafen gehindert). Ich hab für 3 Übernachtungen gebucht, also bleibe ich halt.
Gesamtstrecke 99,97 km
Zeit in Bewegung 6 h 18'
Gesamtzeit 9 h 10'
Temperatur vormittags um die 18-20 °C, nachmittags bis 31 °C
KEIN Wind! VIEL Sonne am Nachmittag!
Summe aller Steigungen: 610 m
Höhe Sigmaringendorf: 572 m ü NHN
Höhe Donaueschingen: 690 m ü NHN
Erstes großes Zwischenziel erreicht! Glückwunsch! Gönn dir die Pause! Ich weiß, das heißt bei dir: Radeln ohne Gepäck!? Aber auch mal Durchatmen und Relaxen!
AntwortenLöschenÜbrigens: Es ist toll, dass du die Streckenabschnitte per Karte abbildest. Das spart mir das Kartenstudieren um nachzusehen, wo du gerade bist ;-))!
GLG S
Danke! Ich komme gerade vom Frühstück. Nun muss ich zuerst Wäschewaschen. Aber dann geh ich ins Städtle. Pause heißt bei mir jetzt gar nicht Radeln! Ich lasse mein Rad in der Garage und mache mich zu Fuß auf den Weg.
LöschenLG Gaby
Deine nächste Radtour geht also nach Neuseeland?
AntwortenLöschenNein, ich werde nicht mit Dir mit dem Rad nach Schweden, oder Irland fahren :-)
ich wünsche Dir schöne erholsame Tage vor Deiner nächsten Etappa
LG
Claudia
Ich werde auch nicht mit dir mit dem Rad nach Schweden oder Irland fahren :-) Das geht auch anders.
LöschenMeine Erholung hat bisher aus Wäschewaschen bestanden! UFFF... fertig!
Liebe Gabi, harzliche Gratulation zum erfolgreichen Start - unglaubliche Leistung. Die Pause ist wohlverdient! Weiterhin alles Gute auf Deinem Weg zum Atlantik! Gerald
AntwortenLöschenDanke!
LöschenHallo Gabi, herzlichen Glückwunsch zu deinen Etappensieg, tolle Berichterstattung (woher nimmst du nur die Zeit und Lust?)
AntwortenLöschenHabe gerade gesehen von Westen kommt Wettertechnisch nichts Gutes - hoffe du bleibst trocken!
GLG Klaus & Ingrid
Danke! Mir macht es Spaß, am Abend die Fotos hochzuladen und dann ein paar Zeilen zu schreiben. Ich muss das auch immer am gleichen Tag machen, sonst kommen neue Eindrücke dazu.
LöschenDie Gaby hat die Zechn im Wasser. Das War Schritt 1 des waschtages 😀. Wunderschöne Strecke und super für eine Pause zum Kraft tanken. Irland und Wales mit dem Radl. Da wär ich dabei. Also dort.....nicht dorthin😂😂😂. Der Weg wär zu weit. Oder die Küste Südenglands entlang. Bei mir heute auch Waschtag. Gut ruh! Lgm
AntwortenLöschenJaaa genau! Waschtag Schritt 1! Der Staub von meinen Zechn ist jetzt in Richtung Schwarzes Meer unterwegs :-)
LöschenNACH Irland ist sinnlos, das glaub ich auch. Aber IN Irland würde ich auch gerne mit dem Rad fahren.
Liebe Gabi, alle Achtung! Vor allem die Steigungen, bei dieser Hitze. Die Landschaft ist aber auch zu schön. Tolle Fotos hast du gemacht! Gute Fahrt weiterhin und liebe Grüße, Andrea
AntwortenLöschenDanke!
LöschenSuper gemacht! Und wirklich interessante Infos die du da vermittelst! Du kannst richtig stolz sein!
AntwortenLöschenBussi, Alena
Danke :-)
LöschenGratulation zum "Etappensieg"! Das Nachlesen (nach dem Faulenzerurlaub) ist ja schon anstrengend :) - aber sehr, sehr interessant und gut gestaltet! Schon jetzt super Leistung!
AntwortenLöschenDanke :-)
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